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Chronik des Vereins

Der erste Weltkrieg war vorüber, die Zeiten waren noch unruhig, es gab viele Arbeitslose. Das Geld war knapp aber man versuchte sich zu begegnen. In den privaten Haushalten gab es weder Fernsehen noch Radio. So begann eine neue Zeit, in der viele Vereine ins Leben gerufen wurden.

So kam es, dass einige Männer aus Friedrichsdorf und Umgebung drängten, auch hier im Ort einen Schützenverein zu gründen. Der hiesige Gastwirt Theo Niermann rief also am 20. Juni 1926 eine Gründerversammlung ein. Aus Überlieferungen von Mitgründern sollen 40 bis 50 Männer an dieser Versammlung teilgenommen haben. 30 von ihnen seien dem Verein sofort beigetreten.

Aus dem Protokollbuch, das nicht ausführlich berichtet, geht hervor, dass die Versammlung gut besucht war. Es traten etwa 30 Männer dem Verein spontan bei. Man wählte einen provisorischen Vorstand. Heinrich Kruhöfer übernahm als 1. Vorsitzender zunächst die Verantwortung für die Neugründung.

Die Ausarbeitung von Vereinsstatuten wurde beschlossen und dafür ein Ausschuss gewählt. Man legte sofort einen Termin für die erste Generalversammlung fest. Der Gasthof Niermann wurde zum Vereinslokal erwählt und erhielt den Namen "Schützenhof".

Eine Kommission sprach kurz darauf bei Herrn Meier Schulte auf'm Erlei vor, um die Pachtung eines Grundstückes für die Errichtung eines Scheibenstandes, der möglichst umgehend durch Eigenleistung erstellt werden sollte, in die Wege zu leiten. Der Bau des Standes konnte alsbald in Angriff genommen werden. Er lag in einem freundlichen, lichtdurchfluteten Mischwald und war über 100 Meter lang. Ein bewallter, tiefer Schussgraben mit seitlichen Traversen lief auf den gemauerten Kugelfang mit vorstehenden Scheiben zu. Ein idealer Platz für Übungsschießen, Wettkämpfe und Feiern.


Auf der Generalversammlung am 2. Juni 1926 wurden die ersten Statuten einstimmig angenommen und der provisorische Vorstand durch eine Neuwahl als ordentlicher Vorstand bestätigt. Das Protokoll der Gründungsversammlung wurde zur Kenntnis genommen und gebilligt. Neue Mitglieder kamen hinzu und der Verein wuchs schnell. Das Vereinsleben lief ebenfalls kräftig an. Schon im Gründungsjahr am 21. August konnte das erste Königsschießen ausgetragen werden; man schoss auf Scheiben. Die Königswürde errang Heinrich Kruhöfer, der mit Emmi Niermann die Regentschaft übernahm.

Am folgenden Tage feierte man das Schützenfest. Die großräumigen Zelte waren vor dem Scheibenstand, hart westlich der heutigen Haflinger Straße errichtet worden. Die gesamte Bevölkerung aus Friedrichsdorf und Umgebung nahm teil. Schausteller, Karussel, Bier- und Schnapstheken sowie Kuchenbuden machten gute Geschäfte. Der Auftakt für die Zukunft war gelegt!

 

Dieses Fest gab starken Auftrieb, so dass der Verein im Jahre 1927 bereits 32 neue Mitglieder aufnehmen konnte. Der erste Winterball mit einem Preisschießen im Saale Josef Bernhörster brachte einen guten Erlös für die Vereinskasse. Die Winterbälle und Nikolausfeiern sind so Höhepunkte für die Winterhalbjahre geworden. Beim zweiten Schützenfest wurde das Vogelschießen eingeführt. Ein Adler wurde vor dem Kugelfang des Scheibenstandes aufgestellt; das Schießen fand mit Wehrmachtsbüchsen statt.

Zum Stiftungsfest 1928 wurden Landrat Klein und Amtmann Mense eingeladen. Beide Herren waren erschienen und sprachen zu den Schützen und Gästen. Eine neue Fahne wurde feierlich eingeweiht und dem Verein als Symbol des Zusammenstehens überreicht. Der Festzug mit seinen Musikkapellen, Vereinen, reitenden Offizieren und Kutschen für Thron, Ehrenmitgleidern und Gästen bot ein imposantes Bild.

Zu den benachbarten Vereinen, St. Hubertus Schützenbruderschaft Avenwedde und Bürgerschützenverein Senne I, entsteht bald ein gutes Verhältnis, das alle Jahre überstand. Ein starkes Aufgebot als Schützenabordnung nahm an der Fahnenweihe 1929 in Senne I teil.


1930 wurde der Adler erstmals von einer hohen Stange geschossen. Diese Art des Wettkampfes war bei fast allen Schützenvereinen zur Regel geworden; sie ist bis heute erhalten geblieben.

Der bedeutend ältere Bügerschützenverein Verl feierte 1933 sein hundertjähriges Stiftungsfest. Die Teilnahme der Friedrichsdorfer Schützen, die zu dieser Feierlichkeit eine Einladung bekommen hatten, war Ehrensache und willkommene Gelegenheit für eine zünftige Mannesfeier.

Die politischen Verhältnisse brachten im selben Jahr die NSDAP im Reiche zur Regierung. Im Zeichen der Gleichschaltung musste auch in den Vereinen das Führungsprinzip des 3. Reiches angewandt werden. Nur noch der Vereinsführer konnte von dieser Zeit an gewählt werden. Im Sinne der autoritären Führung ernannte er dann nach eigenem Gutdünken seine Mitarbeiter in den Vorstand. Somit hatten die Schützenbrüder keinen Einfluss mehr auf die Zusammensetzung des Vorstandes. Erster und einziger Vereinsführer wurde August Niermann aus Senne I.

Dann kam der Gütersloher Bürgermeister und wollte unseren Verein mit dem Avenwedder Verein zusammenschließen. Die Versammlung lehnte dies ab. Unser Verein blieb eigenständig.

Spenden, Sammlungen, Reichsopferschießen, WHW, Plakettenverkauf und andere Veranstaltungen brachten dem Verein nur sehr magere Erträge. Die Begeisterung für die NSDAP schien zu fehlen. Auch der befohlene Anschluss an den Deutschen Schießsportverband konnte das Verhältnis nicht verbessern. Doch schoss man im Kleinkaliberschießen kräftig mit und führte Wettkämpfe mit anderen Vereinen durch. Unsere Schützen holten manche Trophäe. Ein Wanderpreis, gestiftet vom Verein, beflügelte die Wettkämpfe. Das Vereinsleben litt in den Vorkriegsjahren nicht unter den politischen Zeitläufen. Die Friedrichsdorfer feierten munter weiter.

In dieser Zeit geschah dann etwas, was nicht alle Tage passiert. Am Montag, den 31. Juli 1933 hatten sich die Schützen zum Vogelschießen am Festplatz versammelt. Die Friedrichsdorfer zogen in Richtung Platz und wollten dem Ereignis beiwohnen, als ihnen Zuschauer entgegen kamen und vermeldeten: "Alles schon vorbei!". Schmiedemeister Fritz Nolte hatte mit nur einem Schuss den Vogel samt der Insignien Apfel, Zepter und Krone abgeschossen. Auf dem Festplatz entstand vor dem Scheibenstand eine massive Küche. Ein Gewehrschrank bereicherte das Inventar.

1939 sah dann noch ein rauschendes Stiftungsfest unter den Königspaaren Karl Mehlhoff - Helene Beller (Samstag und Sonntag) und Hermann Eimer - Maria Vorderbrügge (Montag).

Der Krieg brach aus. Europa geriet in Flammen. Das Vereinsleben ging nur teilweise weiter. So konnten die Winterfeste 1940 bis 1942 noch gefeiert werden. Anschließend beschränkte man sich auf das Reichsopferschießen und auf die Verschickung von Päckchen an die Mitglieder, die zum Kriegsdienst eingezogen waren. Die Härte des Krieges ließ bald keine Gedanken an Feiern und Veranstaltungen mehr aufkommen. Das Vereinsleben ruhte allmählich ganz.


Mit der Kapitulation 1945 brach das Deutsche Reich völlig zusammen. Die Siegermächte lösten den Deutschen Schützenbund mit all seinen angeschlossenen Vereinen auf.

Erst im Jahr 1950 fand sich ein Teil der Schützen wieder zusammen. Ein provisorischer Vorstand, mit August Groll als Vorsitzenden, wurde gewählt. Sie konnten jedoch vorläufig nichts unternehmen. Das änderte sich allerdings schneller als man hoffen durfte. Ende des Jahres formierte sich der Verein neu. Für den 28. Dezember 1950 konnte die erste Generalversammlung nach dem Krieg einberufen werden.

Der gesamte Vorstand wurde wieder in freier Wahl berufen. Ernst Stelbrink aus Friedrichsdorf, langjähriger Königsadjutant, übernahm den Vorsitz und August Groll ebenfalls aus Friedrichsdorf, übernahm als Major das Kommando über das Schützenbattaillon.

 
 

Sofort drängten die Schützenbrüder zur Feier des Schützenfestes im Jahre 1951. Es stand das 25-jährige Jubiläum des Vereins an. Da der Schützenplatz in den Kriegsjahren anderweitig genutzt worden war und nicht mehr zur Verfügung stand, musste man zunächst nach einem neuen Standort für Zelte und Küche Ausschau halten. Schützenbruder Johann Tölke stellte neben seinem Wohnhaus einen Acker in passender Größe, der an der Abzweigung der Haflinger Straße zu der Avenwedder Straße liegt und die erforderlichen Räumlichkeiten für den Küchenbetrieb zur Verfügung. Nach der langen Pause der Kriegs- und Nachkriegszeit wurden mit Eifer die Vorbereitungen getroffen. Alles lief nach altem Plan.


Programmgemäß erklang Sonntags aus dem Schützenhof die Marschmusik. Die Vereine wurden feierlich empfangen. Es gab herzliche Begrüungen. Die Reiter trabten an. Die Fahnen wurden hervorgeholt und die Vereine nahmen ihre Aufstellung. Als dann der "Thron" in geschmückten Kutschen heran rollte, konnte sich der Festzug formieren und in Bewegung setzen. An den Menschenmasen, die alle Straßen säumten und sich auf den Plätzen eingefunden hatten, schob sich der Festzug in seiner farbenfrohen Aufmachung vorbei zum Festplatz. Für den leider verstorbenen König Hermann Eimer hatte der Schützenbruder August Vorderbrügge mit der noch amtierenden Königin Maria Vorderbrügge die Regentschaft des Jahres 1951 übernommen. Das Schützenfest verlief in bester Ordnung und guter Stimmung. Man merkte nicht, dass das Vereinsleben 10 Jahre geruht hatte. Dieses Fest war Auftakt zu neuem, regen Vereinslebens. Der erste Schützenkönig nach dem Kriege wurde Hans Gräwe.

Die Generalversammlung am 1. März 1952 zeigte einen positiven Kassenbestand. Der Vorstand wurde in seinem Amt bestätigt. Eine Anregung der St. Hubertus Schützenbruderschaft Avenwedde / Friedrichsdorf auf Zusammenlegung beider Vereine wurde von der Versammlung einstimmig abgelehnt. Die Verbindung mit den Nachbarvereinen verlief ungestört weiter. In den Folgejahren gehörte auch der neugegründete Schützenverein Avenwedde Bahnhof zu unseren Nachbarvereinen.

Die Mitgliederzahl im Verein wuchs weiter und belief sich bald auf 180 Aktive. Die Festzüge erfreuten sich alten Glanzes und Ansehens. Sie erhielten des Öfteren eine besondere feierliche Note durch das Vierergespann des Schützenbruders Benno Bernhörster. Die vier Schimmel vor dem geschmückten Königswagen waren und sind immer eine Attraktion. Diese Feste waren für die Friedrichsdorfer Bürger Höhepunkt und angenehme Unterbrechung des Alltageslebens. Ein sprichwörtlich passendes Wetter kam in der Regel den Festzügen und Vogelschießen zugute, so dass ein Avenwedder Schützenbruder einmal in einer Ansprache meinte: "Wenn in Friedrichsdorf die Schützen auf die Pauke schlagen, verziehen sich die Wolken und der Wettergott lacht".

Die Vereinssatzungen waren im Laufe der Zeit veraltet. Sie wurden 1960/61 neu gefasst, einstimmig angenommen und dem Amtsgericht in Gütersloh unter dem Namen Bürgerschützenverein Friedrichsdorf und Umgebung e. V. zur Eintragung überreicht. Daraufhin musste laut Statuten der Vorstand neu gewählt werden. Erstmalig wurde auch ein Ältestenrat gewählt. Der Vorstand wurde um den Vorsitzenden des Ältestenrates und um einen Vertreter der Jungschützen erweitert.

Am 13. Januar 1963 wurden Battaillonsanweisungen, die den Vereinssatzungen angepasst waren, mit einer Gegenstimme angenommen. In diesem Jahr erhob sich wieder die Platzfrage für den Verein. Nach mehreren Diskussionen erwählte man den Wiesengrund von Heinrich Niermann und Heinrich Hensdiek zum Festplatz, er liegt wiederum in der Nähe der Molkerei an der Avenwedder Straße. Auf diesem Platz wurde das Schützenfest bis 1999 ausgetragen.


Die Bestellung der Festzelte wurde im Jahr 1963 vergessen. Das Fest musste daraufhin auf den 3., 4. und 5. August verlegt werden. Dieses um eine Woche verschobenes Fest brachte nichts Gutes. Der Sonntag verregnete so stark, dass der Festzug nicht stattfinden konnte. Seit dieser Zeit wurde kein Fest mehr verschoben und der letzte Sonntag im Juli für das Stiftungsfest festgeschrieben.

Aus Gesundheitsgründen gab der 1. Vorsitzende Ernst Stelbrink im Alter von 71 Jahren auf einer Generalversammlung am 08. März 1969 die Leitung des Vereins ab. Fast 20 Jahre hatte er den Verein geführt und konnte nun seinem Nachfolger eine blühende geordnete Schützengemeinschaft übergeben. Die Generalversammlung sprach ihm den verdienten Dank aus und ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenoberst. Zur Neuwahl stand nur ein Kandidat an: Erwin Stelbrink (33) aus Friedrichsdorf. Eine außerordentliche Generalversammlung wurde für den 08. März 1969 einberufen. Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung war eine Satzungsänderung, die das Mindestalter für den Vorsitzenden des Vereins auf 30 Jahre herabsetzte. Diese Änderung wurde beschlossen und Erwin Stelbrink im Anschluss einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dem Ehrenvorsitzenden Ernst Stelbrink wurde auf dem Stiftungsfest 1969 der höchste Orden des Westfälischen Schützenbundes verliehen.

Im Jahre 1970 wurde zum ersten und einzgen Mal eine Kinderbelustigung auf dem Hof des Vorsitzenden Erwin Stelbrink veranstaltet. Viele Schützenbrüder kamen mit ihrem Familien und verbrachten einen frohen Samstag Nachmittag im Kreis der Familien und Schützenbrüder.

Die Freiwillige Feuerwehr und der Bürgerschützenverein bestreiten 1971 zum ersten mal ein Fußballspiel. Der Sieg der Schützen fiel mit 4:2 aus. Im darauffolgenden Jahr gab es im Rahmen der Sportwerbewoche die Revanche. Am Samstag erreichte die Sportwerbewoche somit ihren Höhepunkt. Um 15 Uhr stieg das Schlagerspiel unter Leitung des Referee Pitschok. Die Spannung war auf dem Höhepunkt, denn die Feuerwehr wollte ihre Schlappe vom Vorjahr wieder gutmachen. Da der Manager der Feuerwehr, Paul Aistermann, alle ehemaligen Schützenspieler, die auch der Feuerwehr angehörten, abgeworben hatte, waren nun alle Fußballexperten aus Friedrichsdorf gespannt, wie sich der Trainer der Schützen aus der Affäre zog. Obwohl das Gesamtalter der Schützen-Mannschaft 770 Jahre betrug wurde gespielt - und die Mannen kämpften bis zum Umfallen. Auch in diesem Jahr konnte die Schützenmannschaft das Spiel für sich entscheiden. Auch in den darauffolgenden drei Versuchen musste die Feuerwehrmannschaft jeweils eine Niederlage einstecken. Später versuchte es die Feuerwehr mit Tauziehen. Auch da gingen die Schützen als Sieger vom Platz.

Der Schützenbruder Anton Klocke gibt 1974 mit dem Entwurf einer neuen Fahne den Start zur Vorbereitung auf das 50-jährige Bestehen im Jahr 1976. Das von ihm gezeichnete Motiv zeigt auf der einen Seite das Wappen von Friedrichsdorf; auf der anderen Seite sind die beiden Kirchen und die Schulmöbelfabrik Flötotto dargestellt. Die Fahne soll "dorfeigen und heimatverbunden" sein. Die Fahne wird von der Benediktinerabtei im Kloster Varensell in Handarbeit gefertigt.


Sommerfest 1975: Karl Johannhörster hat beim Vogelschießen als erster des Vereins die Kaiserwürde errungen. Der ganze Verein freut sich zum Jubiläum im kommenden Jahr einen Kaiser zu haben. In diesem Jahr nimmt der Verein ebenfalls an dem zum ersten Male ausgetragenen Kreiskönigsschießen teil. Das Schießen wird im Schießstand von Tell Nordhorn ausgetragen. Die Anregung hierzu gab der Schützenkreis Gütersloh.

1976 das Jahr des 50-jährigen Bestehens des Vereins beginnt. Nachdem der Winterball von 1973 - 1975 im Schützenhof stattgefunden hat, findet er jetzt wieder im Saal der Gaststätte Reker statt. Die Versammlung beschließt in der Generalversammlung im Januar hierfür erstmals 3,- DM Eintritt zu nehmen. Die neue Fahne ist fertig gestellt und wird im Kloster Varensell abgeholt. Die Kosten hierfür hinterlassen ein großes Loch in der Kasse, jedoch geschieht etwas Unvorhersehbares. Mit einer Spende von 2.264,- DM wurde das Loch in der Kasse wieder gestopft.

Das Jubiläumsfest findet, wie gewohnt, bei schönstem Wetter statt. Rudi Lippmann erringt beim Vogelschießen am Montag den Holzschuh und ist somit der erste Bierkaiser im Verein. Nach 27 Jahren im Vorstand des Vereins legt Johann Tölke sein Amt aus Altersgründen nieder. Die Versammlung wählt Josef Budde zu seinem Nachfolger.

Nach einer Erzählung soll sich am Montagnachmittag des Sommerfestes 1978 eine Gruppe gebildet haben, die bei einem Kameraden einkehren wollten um, wenn das Essen nicht ausreichend war, köstlich zu speisen. Bei "Drogenfranz" gibt es Dosen, die schmecken und alle werden satt. So ach geschehen an diesem Nachmittage. Als am nächsten Morgen die Hausfrau die leeren Dosen sah und fragte, "Wer hat denn das ganze Chappi gegessen?"; sollen sich die Beteiligten nur verdutzt angeschaut haben.

Im Schützenhof wird zum ersten Mal das Osterpokalschießen ausgetragen und erfreut sich in den folgenden Jahren immer größerer Beliebtheit. Klaus Zimmermann wird zum Schießwart gewählt und 1981 als Mitglied in den Vorstand gewählt. Die Aktivitäten in Sachen Schießen nehmen zu.


1984 wählte die Versammlung Klaus Niediek zum Schießwart. Die Diskussionen um die Errichtung eines Schießstandes entflammen wieder. Hierbei wird dann auch der Vorschlag unterbreitet, neben der Gaststätte zum Taubenschlag (Bernhörster) einen Schießstand zu errichten. Die alte Scheune soll dann in Eigenleistung hergerichtet und als Schießstand genutzt werden. Dieser Vorschlag wurde in der Generalversammlung 1985 kontovers dikutiert. Letztendlich wurde der Vorschlag aufgrund viele Einwände der Versammlung abgelehnt.

1986 ist das Jahr, in dem Friedrichsdorf 200 Jahre Bestehen feiert. Der Schützenverein kann auf zechzig Jahre seines Bestehens zurückblicken. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet das Schützenfest. Ein großer Festumzug unter Beteiligung aller Friedrichsdorfer zieht durch die Straßen, die von Menschenmengengesäumt sind.

Im darauf folgenden Jahr stellt der Schießwart Klaus Niediek den Antrag auf Gründung einer Damenschießriege. Mehrere Damen schließen sich zusammen, bekunden Interesse und beantragen im Jahr 1988 die passive Mitgliedschaft. Dieses wird in der bis dahin reinen Männerwelt des Vereins kontrovers diskutiert. Darauf hin wird eine Satzungsänderung nötig, die bis zur Generalversammlung 1989 ausgearbeitet und zur Abstimmung gebracht wird.

In diesem Jahr hat das Sommerfest eine besondere Attraktion. Der Fanfarenzug Dringenberg ist extra angereist, um zu Ehren des Königs Manfred Citzler und Königin Anne Tölke aufzuspielen. Eine ganz besondere Überraschung; der Fanfarenzug reihte sich anschließend in den Festumzug ein. Seit dieser Zeit besteht eine besondere Freundschaft zwischen den Vereinen. Jedes Jahr ist der Fanfarenzug mit seinen Trachten und seiner Musik eine echte Bereicherung unseres Festzuges und erfreut sich größter Beliebtheit.

Die Generalversammlung zur Abstimmung über die Aufnahme der Damen und die damit erforderliche Satzungsänderung findet 1989 statt. Die Abstimmung ergibt eine Mehrheit für die Damen. Für eine Satzungsänderung wird jedoch die erforderliche 2/3 Mehrheit nicht erreicht. Die Aufnahme der Damen kann somit nicht erfolgen. Die Damen geben jedoch nicht auf.

Im Januar 1990 starten 6 Frauen mit Courage und Mut den 2. Versuch. Die Generalversammlung beschließt die Gründung einer Damenschießabteilung als eigenständigen Verein im Bürgerschützenverein. Das Kreiskönigssschießen findet im September in unmittelbarer Nachbarschaft in Verl statt. Rudi Lippmann erringt die Würde des Kreiskönigs.

Im Jahr 1990 findet die Gründungsversammlung der Damenschießriege statt. Die Damen werden eine eigenständige Abteilung im Schützenverein. Im selben Jahr ist Friedrichsdorf auch der Austragungsort des Kreiskönigsschießens. Das Kreiskönigsschießen wird in Eigenleistung einiger Schützenmitglieder ausgetragen um die Vereinskasse nicht zu belasten. Der Festzug marschierte durchs Dorf und fand großen Zuspruch bei den Friedrichsdorfern und deren Gästen. Hier erlebten wir ein wunderbares Fest. Die Leistung der vielen freiwilligen Helfer war einfach genial. Die Frauen hatten belegte Brötchen geschmiert, Kuchen gebacken und für das leibliche Wohl gesorgt. Auch der Wettergott spielte wieder mit. Nur unsere Vögel erwiesen sich als sehr widerstandsfähig, was dem Festverlauf allerdings keinen Abbruch tat.


Im Februar 1992 stirbt unser 2. Vorsitzender Josef Budde. Er war in vielen Vereinen sehr aktiv. Der Schützenverein verliert eines seiner aktivsten Mitglieder, der auch den Nachwuchs in den Verein brachte. Das Ableben von Josef Budde war dann auch Anlass für eine außerordentliche Generalversammlung im Mai 1992. Haupttagesordnugspunkt war die Neuwahl des 2. Vorsitzenden. Die Versammlung wählte Hans-Werner Groll, der bereits seit 1990 dem Vorstand als 2. Kassierer angehört.
 
Die Renovierungsarbeiten am Vogelstand und die Verlegung des Abwasserkanals auf dem Festplatz werden 1993 in zahlreichen Eigenleistungen durchgeführt.
 
1994 wieder ein Jahr des Jubiläums. Erwin Stelbrink begeht sein 25-jähriges Jubiläum als Vereinsvorsitzender. Der 2. Vorsitzende, Hans-Werner Groll, stellt in seiner Laudatio die Verdienste von Erwin Stelbrink heraus und bedankt sich hierfür mit der Verleihung des extra zu diesem Anlass neu geschaffenen Großen Verdienstordens am Bande. Fünf Jahr später legt Erwin Stelbrink sein Amt aus Altersgründen nieder. Gleichzeitig legt auch der 1. Kassierer Wilfried Stelbrink, der dieses Amt seit 39 Jahren bekleidet sein Posten nieder. Der 1. Schriftführer Stephan Lippmann sieht sich berufsbedingt außer Stande, weiterhin für diesen Posten zu kandidieren. Somit ergibt sich ein Generationswechsel im Vorstand. Der neugewählte 1. Vorsitzende Hans-Werner Groll bedankte sich bei allen scheidenden Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Insbesondere wird Erwin Stelbrink aufgrund der 30-jährigen Vereinsarbeit zum Ehrenoberst ernannt.

Im Jahr 2000 steht wieder einmal die Festpaltzfrage an. Die Stadt Gütersloh hat das Gebiet des bisherigen Festplatzes als Bauland ausgewiesen und pachtet die Wiesen von Karl-Ludwig Sudhölter an der Johannes-Brahms-Straße. Diesen neuen Festplatz am Ortsrand stellt die Stadt der freiwilligen Feuerwehr und dem Schützenverein für ihre Feste zur Verfügung.

Der neue Festplatz wird 2001 in Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Schützenverein hergerichtet. Erhebliche Erdbewegungen sind notwendig, um den Platz zu begradigen; Wasser- und Abwasseranschlüsse werden verlegt. Der Vogelhochstand wird von einem Kran samt Fundamant am alten Schützenplatz auf einen Tieflader geladen und anschließlend am neuen Festplatz wieder aufgestellt. Die nicht unerheblichen Investitionen teilen sich Feuerwehr und Schützenverein. In diesem Jahr wird der neue Festplatz erstmalig genutzt. Alle anfänglichen Bedenken, ob der neue Festplatz auch von der Bevölkerung angenommen wird, sind Samstag abend bei sehr gut besuchten Schützenball, schnell vom Tisch. Die Vorbereitungen für das 75-jährige Jubiläum laufen an. Die Fahne von 1928 wird restauriert und die Fahne zum 50-jährigen Bestehen wird repariert. Die Versammlung beschließt eine Beitragserhöhung in Zuge der Umstellung von der DM auf den EUR in Jahr 2002.

In 2002, das Jahr der europäischen Währungsunion, hat sich das alljährliche Sommerfest auf dem neuen Festplatz schon gut etabliert. Das ungetrübt gute Verhältnis des Bürgerschützenvereins zum Wettergott gilt auch für den neuen Festplatz und tut sein Übriges dazu.
 
Ende 2019 wurde die Welt mit einem neuen Virus names SARS COV 2 konfrontiert.  Anfängliches Unterschätzen führte zu einer rasanten, globalen Verbreitung, die das Jahr 2020 zu einem Jahr mit ungewohnten Einschränkungen im Privat- und Vereinsleben machte. Schützenfeste und sämtliche Groß- und Kleinveranstaltungen mussten abgesagt werden. Schulen und Kindertagesstätten werden teilweise oder ganz geschlossen. Der Begriff Home-Office gelangt zu ungeahnter Berühmtheit. Das als CORONA Jahr in die Geschichte eingehende Jahr, zieht seine Schatten bis in 2021.
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