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1930 wurde der Adler erstmals von einer hohen Stange geschossen. Diese Art des Wettkampfes war bei fast allen Schützenvereinen zur Regel geworden; sie ist bis heute erhalten geblieben.

Der bedeutend ältere Bügerschützenverein Verl feierte 1933 sein hundertjähriges Stiftungsfest. Die Teilnahme der Friedrichsdorfer Schützen, die zu dieser Feierlichkeit eine Einladung bekommen hatten, war Ehrensache und willkommene Gelegenheit für eine zünftige Mannesfeier.

Die politischen Verhältnisse brachten im selben Jahr die NSDAP im Reiche zur Regierung. Im Zeichen der Gleichschaltung musste auch in den Vereinen das Führungsprinzip des 3. Reiches angewandt werden. Nur noch der Vereinsführer konnte von dieser Zeit an gewählt werden. Im Sinne der autoritären Führung ernannte er dann nach eigenem Gutdünken seine Mitarbeiter in den Vorstand. Somit hatten die Schützenbrüder keinen Einfluss mehr auf die Zusammensetzung des Vorstandes. Erster und einziger Vereinsführer wurde August Niermann aus Senne I.

Dann kam der Gütersloher Bürgermeister und wollte unseren Verein mit dem Avenwedder Verein zusammenschließen. Die Versammlung lehnte dies ab. Unser Verein blieb eigenständig.

Spenden, Sammlungen, Reichsopferschießen, WHW, Plakettenverkauf und andere Veranstaltungen brachten dem Verein nur sehr magere Erträge. Die Begeisterung für die NSDAP schien zu fehlen. Auch der befohlene Anschluss an den Deutschen Schießsportverband konnte das Verhältnis nicht verbessern. Doch schoss man im Kleinkaliberschießen kräftig mit und führte Wettkämpfe mit anderen Vereinen durch. Unsere Schützen holten manche Trophäe. Ein Wanderpreis, gestiftet vom Verein, beflügelte die Wettkämpfe. Das Vereinsleben litt in den Vorkriegsjahren nicht unter den politischen Zeitläufen. Die Friedrichsdorfer feierten munter weiter.

In dieser Zeit geschah dann etwas, was nicht alle Tage passiert. Am Montag, den 31. Juli 1933 hatten sich die Schützen zum Vogelschießen am Festplatz versammelt. Die Friedrichsdorfer zogen in Richtung Platz und wollten dem Ereignis beiwohnen, als ihnen Zuschauer entgegen kamen und vermeldeten: "Alles schon vorbei!". Schmiedemeister Fritz Nolte hatte mit nur einem Schuss den Vogel samt der Insignien Apfel, Zepter und Krone abgeschossen. Auf dem Festplatz entstand vor dem Scheibenstand eine massive Küche. Ein Gewehrschrank bereicherte das Inventar.

1939 sah dann noch ein rauschendes Stiftungsfest unter den Königspaaren Karl Mehlhoff - Helene Beller (Samstag und Sonntag) und Hermann Eimer - Maria Vorderbrügge (Montag).

Der Krieg brach aus. Europa geriet in Flammen. Das Vereinsleben ging nur teilweise weiter. So konnten die Winterfeste 1940 bis 1942 noch gefeiert werden. Anschließend beschränkte man sich auf das Reichsopferschießen und auf die Verschickung von Päckchen an die Mitglieder, die zum Kriegsdienst eingezogen waren. Die Härte des Krieges ließ bald keine Gedanken an Feiern und Veranstaltungen mehr aufkommen. Das Vereinsleben ruhte allmählich ganz.

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